Freitag, 24. November 2006

Wohin soll ich mich wenden?

Wie könnte ich noch ein Wort verlieren ob solcher Qualen der inneren Zerissenheit die mein Leben durchschreitet. Wie könnte ich noch ein Wort verlieren kraft solcher Worte, die ja sagen, was ich meine. Mir entgleitet der Boden unter den Füßen.

Das Ziel ist bekannt, der grauen Unerträglichkeit und angestrengten Banalität des vorfindbaren Alltagslebens zu entrinnen, vielmehr der Aufstand gegen die Banalität eines unerträglich werdenden flachen, eindimensionalen Lebens. Doch der Weg ist uneins.

Das ganze Dasein ist stets durchzuckt von „désir“, purer und maßloser Sehnsucht, durch Raum und Zeit nicht begrenzt, alle Bereich des Lebens durchdringend. Mit diesem einzigen Wort fast Lacan den ganzen Menschen. Nur staunend macht mich diese Deutlichkeit. GOTT ist es, der das geheimnisvolle Ziel unserer/meiner Lebenssehnsucht ist und je mehr ich mein Leben "bete", bete ich es hin zu Gott. "Unruhig ist mein Herz, bis es Ruhe findet in Dir." (Augustinus.)

Ich weiß um die konkreten Wege zu Befriedung meiner Sehnsucht, doch mit ihnen gehen zugleich „manque“ einher: Mangel, Entbehrungen. Wohin soll ich mich also wenden?

Gott, mein Gott bist du, ich suche dich.
Es dürstet nach dir meine Seele.
Es schmachtet nach dir mein Leib,
im Land der Dürre, des Ermattens, ohne Wasser.
(Ps 63)

Dein Angesicht, IHWH, suche ich.
Verbirg dein Angesicht nicht vor mir.
Dein Angesicht zu schauen ist mein Glück.
(Ps 27)

2 Kommentare:

Diego hat gesagt…

Danke! Für diese Worte, die mich heute abend gerade sehr treffen.
Seltsam diese Gleichzeitigkeit und dieser Gleichklang an innerem erleben quer durch die "Dürre" der "Blogosphere".

Anonym hat gesagt…
Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.