Dienstag, 5. Dezember 2006

"...seien sie versichert, daß ich gewis Religion habe" - Zum Ende des Mozartjahres

Um 0:55 am 5. Dezember 1791 stirbt vor 215 Jahren im Pfarrgebiet von St. Stephan Wolfgang Amadeus Mozart. Die "Aussegnung" erfolgte im Stephansdom, danach wurde die sterbliche Hülle des Komponisten auf den St. Marxer Friedhof überführt. Rund um Mozarts Todestag sind zahlreiche Aufführungen seines Requiems zu erleben. So endete die Aufführung im Stephansdom in der Todesminute Mozarts. In der Michaelerkirche, wo am 10. Dezember 1791 das Requiem erstmals erklang, war es heute zur Seelenmesse zu hören, die feierlich von jener aus dem Jahr 1525 stammenden Glocke eingeläutet wurden, die auch am 10. Dezember 1791 erklungen war. Die Glocke wurde vor kurzem restauriert und am 18. November neu geweiht.

Beide "Veranstaltungen" wurden im Rahmen des Projekts „Mozart Sakral", das zum "Mozartjahres 2006" gehört dargebracht. Erstmals ist innerhalb eines Jahres Mozarts gesamtes kirchenmusikalisches Werk gespielt worden, welches in enger Zusammenarbeit mit der Erzdiözese Wien zusammengestellt und organisiert wurde. Der Glaube nahm in Mozarts Leben stets einen wichtigen Stellenwert ein, obwohl er Freimaurer war. „Übrigens seien sie versichert, daß ich gewis Religion habe", schrieb er am 13. Juni 1781 an seinen Vater Leopold. Von Mozarts Gattin Constanze weiß man aus einem erhaltenen Brief, dass sein Lieblingsinstrument die Orgel war. Mozarts Zeitgenossen schätzten ihn vorwiegend als Kirchenmusiker. Auch war „Kirchenmusiker" der Beruf, den Mozart am längsten als seinen angegeben hat. „Komponist" galt in der damaligen Zeit nämlich nicht als Beruf. Und es gibt auch keine musikalische Gattung, für die Mozart mehr komponiert hätte als für die Kirchenmusik.
Von der Motette „God is our refuge" über die großen Messen bis zum Requiem reicht die Spannbreite der Kirchenmusik Mozarts. Insgesamt hält die Mozart-Forschung bei 74 Musikwerken. Neben den Werken Mozarts berücksichtigte die Programmierung auch relevante Werke von Vorbildern und Zeitgenossen Mozarts im Bereich der Kirchenmusik. Neben Antonio Salieri und Joseph Haydn wurde auch an dem heute leider vergessenen Mozart-Vorbild Michael Haydn gedacht.

"Da der Tod (genau zu nemmen) der wahre Endzweck unseres Lebens ist, so habe ich mich seit ein paar Jahren mit diesem wahren, besten Freund des Menschen so bekannt gemacht, dass sein Bild nicht allein nichts schreckendes mehr für mich hat, sondern recht viel beruhigendes und tröstendes! Und ich danke meinem Gott, dass er mir das Glück gegönnt, mir die Gelegenheit (sie verstehen mich) zu verschaffen, ihn als den Schlüssel zu unserer wahren Glückseligkeit kennen zu lernen. Ich lege mich nie zu Bette, ohne zu bedenken, dass ich vielleicht (so jung als ich bin) den andern Tag nicht mehr seyn werde - und es doch kein Mensch von allen, die mich kennen, sagn können, dass ich im Umgange mürrisch oder traurig wäre. - Und für diese Glückseligkeit danke ich alle Tage meinem Schöpfer und wünsche sie vom Herzen jedem meiner Mitmenschen."
W.A. Mozart in einem Brief an seinen Vater, Wien, 4. April 1787

6 Kommentare:

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He Johannes,OK du loescht meine "Brandaktuelle Apostasie der Woche Nr.3", aber warum auch die Enzyklika eines gueltigen Papstes wie "mortalium animos" von Papst Pius XI.Diese scheint dich ja noch mehr zu stoeren, wie meine Schriften. Ja soetwas...

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