Donnerstag, 3. August 2006

Immortalitas II – Die Angst vor dem Tod

Zwei Dinge sind Gewiss, stellt Frederic Beigbeder in seinem Roman „Der romantische Egoist“ fest: Der Tod der Erde und der eigene. Er stellt sich die Frage, wessen Tod zuerst kommen sollte. Der Tod der Erde ist vorzuziehen, denn dies käme am Ende aufs Gleiche raus. Zum einen besteht nicht mir die Gefahr etwas, d.h. die Zukunft zu verpassen. Mit dem Tod der Erde stirbt man zudem mit allen anderen Menschen zugleich. Man entgeht der Einsamkeit, dem einsamen Tod. Dies seien die zwei Gründe, weshalb alle Feldherrn und Kriegstreiber der Geschichte geradezu auf die Apokalypse, auf den Tod der Erde hinarbeiteten: Die Angst vor einem einsamen Tod und die Angst die Zukunft zu verpassen. Das ist egoistisch, gibt Beigbeder bzw. sein Alter Ego, Oscar Dufresne zu, aber wer sei heute denn kein Egoist, suche denn nicht einen guten Tod. Das dieser das unausweichliche Ende sei, ist ohnehin klar.

Dies ist eine sehr zynische Weltsicht, entspricht sie aber doch am ehesten jener unserer aufgeklärten Zeitgenossen.

1 Kommentar:

Diego hat gesagt…

ja das ist tatsächlich eine zynische Weltsicht, aber leider nur allzu aktuell und realistisch und ein interessanter Gedankengang allemal, gerade angesichts so zahlöreicher irrationaler Phänomene im Großen und Kleinen... (Stichtwort: "erweiterter Suizid: i.e.teilweise oder vollständige Auslöschung seiner eigenen Familie + Selbstmord,...Selbstmordattentäter u.v.m........
wo die vertrauensvolle Rückbindung an den liebenden Gott fehlt, bleibt tatsächlich letztlich nur Leere und Absurdität.