Donnerstag, 5. Januar 2006

Noch ein katholischer Blog

Es ist eigentlich eine widerliche Angewohnheit unserer Zeit, zu glauben, sein Innerestes nach Außen, ja gar ins Äußerste kehren zu müssen. Denn derartig massenhaft schießen immer mehr und immer schneller sogenannte "Blogs" aus dem scheinbar fruchtbaren Datenboden des weltweiten Netzes, in denen zu oft sinnentleert die Autoren um sich selbst kreisen, dass einem kaum eben eine andere Formulierung als "widerlich" auf der Zunge liegen muss. Was treibt die Menschen dazu; ist es der Drang nach Anerkennung, ist es purer Egoismus oder sind es öffentliche Selbstfindungskurse? Oder sprechen wir hier schon von Andy Warhols berühmter Prophezeiung über die "15 Minuten Ruhm", die ein jeder anstrebt? Allerdings ist beim Internet eine Besonderheit zu beachten die durchaus interessant ist: Es ist öffentlich wie kaum ein anderes Medium und zugleich (in der Regel) anonym. Wir sehen: Fragen über Fragen, die ich allerdings hier nicht beantworten will.

Im Grunde will ich damit nur sagen, dass ich kein Freund solcher öffentlichen Tagebücher bin (die scheinbar völlig sinnlos sind). Dennoch gibt es Einige, die selbst ich mit Interesse lese, was vermutlich daran liegt, dass ich wie jeder andere Mensch an einen gewissen, ganz natürlichen Grad an Voyeurismus "leide"
, ebenso wie die entsprechenden Autoren wohl an "Seelen-Exibitionismus". Diese Blogs, zu denen u.a. das lobenswerte "Kompendium" , "Lumen de Lumine" und der interessante "Vaticarsten" gehören, und die vergangene Adventszeit, die uns immer wieder an Johannes den Täufer erinnert, der uns zur Umkehr aufruft, regten nun allerdings auch mich zu dieser unsäglichen Ausbreitung meiner Selbst an, der ich offensichtlich nicht widerstehen konnte. Wobei dies nicht ganz richtig ist, denn grundsätzlich geht es mir nicht darum mich selbst zu profilieren, dies machen schon genügend andere. Nein, denn zu erst muss festgestellt werden, dass es sich hierbei um einen katholischen Blog handelt, der die Absicht hat (wie es die eines jeden katholischen Blogs sein sollte), den Glauben zu stärken - zuerst den der Leser und zuletzt sicher auch meinen. Und wie der Name es schon erahnen läßt, lege ich dabei besonders Wert auf die Umkehr, auf das Umwenden zu Gott hin, denn was ist nötiger, als das ständige Blicken auf Jesus Christus? Nur wenn wir auf ihn blicken und uns zu ihm wenden, uns ihm ganz anvertrauen, kann unserer Leben "funktionieren". Damit seien aber nicht nur Gläubige angesprochen, sondern eben gerade auch die Nichtgläubigen und jene, die gerade dabei sind, die Wahrheit zu erkennen. Dabei hoffe ich auf eine anregende und friedliche Kommunikation. Gelobt sei Jesus Christus!

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