Donnerstag, 13. April 2006

Der Hohe Donnerstag - "Liebt einander!"

Herr, DU willst MIR die Füße waschen?
Jesus antwortete: Wenn ich dich nicht wasche, hast du keine Gemeinschaft mit mir.
Als er zu Simon Petrus kam, sagte dieser:
Herr, DU willst MIR die Füße waschen?
Was ich tue, verstehst du jetzt nicht, du wirst es aber erkennen.
Herr, DU willst MIR die Füße waschen?

(aus: Antiphon 2: Domine - Joh 13,6.7.8)

„Da er die Seinen, die in der Welt waren, liebte, erwies er ihnen seine Liebe bis zur Vollendung“ (Joh 13,1). Gott steigt herab und wird Sklave; er wäscht uns die Füße, damit wir an seinem Tisch teilnehmen können. Darin kommt das ganze Geheimnis Jesu Christi zum Ausdruck. Darin wird sichtbar, was Erlösung bedeutet. Das Bad, in dem er uns wäscht, ist seine Liebe, die bereit ist, dem Tod zu begegnen. Nur die Liebe hat diese reinigende Kraft, die uns unseren Schmutz nimmt und uns hinauf in die Höhe Gottes erhebt.

Das Bad, das uns reinigt, ist er selbst, der sich uns ganz schenkt – bis hinein in die Tiefe seines Leidens und seines Todes. Er hört nicht auf, diese Liebe zu sein, die uns wäscht. In den Sakramenten der Reinigung – in der Taufe und im Bußsakrament – kniet er ständig vor unseren Füßen und erweist uns den Sklavendienst, den Dienst der Reinigung; er macht uns gottfähig. Seine Liebe ist unerschöpflich, sie geht wirklich bis zum Letzten.

(Predigt von Papst Benedikt XVI. in der Heiligen Messe am 13.04.2006 - Gründonnerstag).

Keine Kommentare: