Kurz notiert
Immer wieder ist mir schon aufgefallen, dass ich mir einige aktuelle Themen zurecht gelegt hatte, zu denen ich einen Beitrag schreiben wollte, es aber leider aus zeitlichen Gründen doch nicht zu einer Umsetzung kam. Und Petra freute sich unlängst in einem Kommentar auch, das ich nun wider öfter schreibe (Vielen Dank dafür), was aber mit dem Ende der Osterferien wohl leider auch nicht in dieser Dichte weitergeführt werden kann. Folglich bin ich zu dem Entschluß gekommen, es einmal mit der Form "Kurz notiert" zu probieren, in der ich vielleicht zukünftig wenigstens aktuelle Themen kurz benenne und einige Worte dazu verliere, was aber nicht heißt, das es nicht außerdem einen ausführlichen Beiträge geben könnte. Hier also ein erstes "Kurz notiert":
Bischofsweihe
Hin und wieder sieht man den sympathischen langen Mann durch Wien flitzen, immer mit einem Lächeln auf den Lippen, der nun am morgigen 23. April 2006, dem Weißen Sonntag oder auch "Sonntag der Barmherzigkeit" um 15.00 Uhr im Wiener Stephansdom von Christoph Kardinal Schönborn u.a. zum neuen Weihbischof von Wien geweiht wird: Franz Scharl. Ganz überraschend wurde der "einfache Pfarrer" und Dechant des Stadtdekanates 4 und 5 im Februar von Papst Benedikt XVI. zum Weihbischof ernannt, auf den man in Wien schon lange wartet. Bischof Scharl wird besonders in der Kategorialen Seelsorge und der Betreuung fremdsprachigen Gemeinden in Wien eingesetzt. Ohnehin hat Franz Scharl schon lange sein Interesse auf diesem Gebiet bekundet, da er nicht nur ein Volkskundestudium absolvierte sondern sich auch bisher besonders für die afrikanische Gemeinde engagierte. Seine besondere Beziehung zu dieser zeigt sich auch in der Weiheliturgie, die musikalisch neben der Wiener Dommusik auch von der englischsprachigen afrikanischen Gemeinde gestaltet wird. Zudem wurde Franz Scharl zum Titularbischof von Gerafi in Nordafrika ernannt.
Sein Wahlspruch wird "Gott ist Geist" (Joh 4,24a) sein. Franz Scharl, der auch hie und da liebevoll "Yoga-Franzl" genannt wird, ist ein moderner Stadtseelsorger zur rechten Zeit, der eigentlich ein Quereinsteiger ist, wollte er doch in den 70er Jahren noch aus der Kirche austreten und Yogalehrer werden, schickte aber glücklicherweise den Brief an die falsche Stelle. "Erst" 1990 wurde er schließlich über einige Umwege zum Priester geweiht. Franz Scharl ist äußerlich ein zurückhaltender, aber persönlich ein sehr liebenswürdiger und engagierter Mensch. Herzlichen Glückwunsch, alles Gute und Gottes Segen ergeht an den neuen Weihbischof von Wien, Franz Scharl!
800 Jahre Deutscher Orden
Der 1190 als Spitalbruderschaft gegründete und um 1199 zum geistlichen Ritterorden gewandelte Orden reiht sich nach den Johannitern und Templern als dritter in die Ritterorden der Kreuzzugszeit ein und war anfangs nur im heiligen Land tätig, weitete sich aber bald auf das übrige Europa aus (vorallem Mitteleuropa). Sein vollständiger Name lautet "Brüder vom Deutschen Haus Sankt Mariens in Jerusalem", nach dem damaligen deutschen Spital in Jerusalem. Seit 800 Jahren ist er nun auch in Wien tätig und erhielt eigens für sein 800-Jahr-Jubiläum eine Jubiläumsglocke für die Deutschordenskirche in der Singerstraße, gleich neben dem Stephansdom. Die kleine Kirche wird oft übersehen, da ihr Eingang ein wenig versteckt ist, ein Blick hinein lohnt sich aber allemahl - sofort überströmt einen ein Gefühl von Gemütlichkeit. Das gotische Gotteshaus wurde 1395 geweiht und unter den Schutz der heiligen Elisabeth von Thüringen gestellt, die sich, wie der Orden selbst, unermüdlich und selbstlos für die Armen und Kranken einsetzt(e). Um 1809 wurde das Haus schließlich sitzt des sogenannten Hochmeisters (derzeit Abt Dr. Bruno Platter), welcher der Generaloberer aller Brüder und Schwestern (die "Kongregation der Schwestern vom Deutschen Haus Sankt Mariens in Jerusalem" gehören seit 1855 offiziell zum Orden, existieren aber schon seit dem Mittelalter) des Deutschordens ist. Der Hochmeister erhält eine Abtsweihe und trägt bischöfliche Kleidung. Neben den Brüdern und Schwestern existiert noch ein dritter Zweig im Deutschorden, die sogenannten "familiares", welche Männer und Frauen weltlichen oder geistlichen Standes umfassen und die den Orden in seinen Werken und Anliegen unterstützen. Heute engagiert sich der Orden vorallem im sozial-karitativen und gesundheitlichen Bereichen, so betreibt er zum Beispiel u.a. Altenheime und Heime für Menschen mit Behinderung. Im Rahmen der Feierlichkeiten zum Jubiläum fand heute um 12.00 Uhr ein Pontifikalamt im Stephansdom statt.
George W. Bush kommt nach Wien
Im Rahmen des EU-USA-Gipfels wird am 21. Juni der US-Präsident George W. Bush nach Wien kommen. Die enormen Sichheitsvorgaben des US-Sicherheitsdienste sind schon jetzt eine Herausforderung für die österreichischen Behörden und werden wohl weite Teile der Wiener Innenstadt lahmlagen, da Bush vorraussichtlich auf eigenen Wunsch in einem Hotel am Ring untergebracht wird. Bereits jetzt formieren sich breite Protestbewegungen gegen den Bush-Besuch. Es ist nicht auszuschließen, das Bush auch Interesse an einigen Sehenswürdigkeiten, wie z.B. dem Stephansdom haben könnte.
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